FLAWA-Areal
Flawil
Das 7'000 m2 grosse FLAWA-Areal wurde bis vor Kurzem als Industrieareal genutzt. Nun soll es zu einem Wohnquartier mit industriellem Erbe entwickelt werden.
Das Projekt sieht einen von Grösse, Grundrisse und Eigentumsform her diversifizierten Wohnungsmix vor. Durch die Umnutzung eines Teils der bestehenden Bauten zu loftartigen Wohnungstypen wird die Geschichte des Orts weitergeschrieben. Die Vielfalt der Wohntypologien umfasst auch Eigentums- und Mietwohnungen sowie Reiheneinfamilienhäuser.
Halböffentliche «Wohngasse» als verkehrsfreie Erschliessung
Die Wohnungen werden im Inneren der Überbauung über eine halböffentliche, von den Verkehrsachsen abgewandte «Wohngasse» erschlossen, die ebenfalls vorgesehenen Gewerberäumlichkeiten von der öffentlichen Seite her. Über zwei halbgeschossig versetzen Niveaus nutzt eine Tiefgarage den natürlichen Geländeverlauf. Die Umgebung gewährleistet eine hohe Biodiversität, indem sie standortgerechte Pflanzenarten verwendet und Versiegelungen minimiert.
Der Erhalt der Ursprungsform des Werk 1 ist ein wichtiger Baustein der neuen Bebauung und wirkt durch das prägnante Volumen identitätsstiftend. Verstärkt wird die Sichtbarkeit durch den neu geschaffen Freiraum «Grüne Mitte», der sich inmitten der Bestandesgebäude der Flawa einnistet. Durch seine Lage am Fusse des Wohnhügels und der diversen Strassen, die an diesem Ort gebündelt werden, entsteht ein neues Scharnier zwischen den umliegenden Quartieren und dem Zentrum von Flawil.
Gestaffelte Höhen schliessen räumliche Lücken
Der Entwurf sieht vor, das Prinzip der ortstypischen Einzelbauten entlang der Strassenräume zu übernehmen. So reihen sich die Neubauten zwischen der «Grünen Mitte» und dem Kreisel als eine Perlenkette auf. Die bauliche Masse konzentriert sich mit den fünfgeschossigen Neubauten um die «Grüne Mitte» und entlang der Oberbotsbergstrasse. Die Gebäudeteile, die sich in die Tiefe der Parzelle entwickeln, sind bezüglich ihrer Höhe gestaffelt. Das mittige L-Gebäude ist umgeben von den beiden Aussenräumen, dem Hof und dem Naturspielplatz und wird so zum siedlungsinternen, zentralen Baustein.
Die Bebauung der Toggenburger Häuser mit den Vorgärten wird durch ein zweigeschossiges Gebäude mit Satteldach fortgeführt und schliesst die räumliche Lücke zwischen den denkmalgeschützten Gebäuden und dem ehemaligen Industriebau.
Hohe Standards bezüglich Nachhaltigkeit
Zu den besonderen Qualitäten des Projekts gehören auch die reine Holzbauweise der Reiheneinfamilienhäuser, ein breites Angebot von Familienwohnungen und die damit verbundene soziale Durchmischung und grosszügige Aussenräume.
Das Projekt hält den Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) Silber ein, was die Erfüllung besonderer Anforderungen zur Nachhaltigkeit in den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt beinhaltet.
Informationen
Bauherschaft
FLAWA AG, Flawil
Leistungsumfang HRS
HRS ist Arealentwicklerin und wird auch die Ausführung übernehmen. Zu den Leistungen im Detail gehören die Durchführung eines qualitätssichernden Verfahrens in Form eines einstufen Studienauftrages (SIA 143), die Unterstützung der Bauherrschaft in Bezug auf die Umnutzung der Gewebe-Industriezone in eine Wohn-Gewerbezone, die Projektentwicklung bis und mit Baubewilligung, die Projektrealisierung und die Unterstützung der Bauherrschaft bezüglich der Transaktion der Grundstücke.
Architektur
Pfister Klingenfuss Architekten AG, St. Gallen
Grösse
Geschossfläche 15’124 m2
Geschossfläche oberirdisch 12’072 m2
Geschossfläche unterirdisch 3’052 m2
Gesamtkosten
CHF 44 Mio.
Bauzeit
2025-2027