Saurer WerkZwei, Baufeld K – Jumbo
Arbon
Historische Industriehalle erstrahlt in neuem Glanz
Das markante, zweigeschossige Arbomec-Gebäude mit Baujahr 1961 und die angrenzende Werkhalle von 1952 wurden zusammengeführt und so umgebaut, dass die Jumbo-Markt AG dort einen grossen Warenmarkt einrichten konnte. Dabei ist es den Architekten gelungen, die Bauten in ihren wesentlichen, historisch wertvollen Teilen zu erhalten. Eingriffe erfolgten nur dort, wo dies die neue Nutzung notwendig machte – etwa an der Westfassade, wo der Haupteingang des Jumbo-Markts liegt. Oder an Teilen der Tragstruktur der Shedhalle. Die Betonskelettstruktur mit den charakteristischen Sheddächern blieb erhalten. Die Nord- und die Ostfassade wurden teilweise rekonstruiert, um die Ganzheitlichkeit des historischen Bauwerks zu unterstreichen.
Die Bauherrschaft wünschte, die bestehenden Flächen mit einem Pflanzenhaus zu ergänzen. Dafür wurde entlang der West- und Südfassade ein eingeschossiger Neubau mit Flachdach errichtet. Der Bau fügt sich volumetrisch in den Gebäudekomplex ein, setzt sich als Stahlkonstruktion mit Metallverkleidungen und grossen Fenstern aber klar vom Bestand ab.
Der Warenmarkt erstreckt sich über die Erdgeschosse des früheren Arbomec-Gebäudes und der Werkhalle. Das Obergeschoss des Arbomec-Gebäudes wird als Bürofläche genutzt. Die 243 Parkplätze sind in vier Längsstreifen orthogonal zur Fahrbahn ausgerichtet.
Neue Fassade aus Kalksteinen von Abbruchgebäude
Als grösste architektonische Herausforderungen erwiesen sich die Stellungen der Stützen in der Shedhalle, die Geschosshöhen und die Fenster. Der Thurgauer Architektin Rita Schiess von Pfister Schiess Tropeano & Partner Architekten AG und dem Büro RHG Architektur in Solothurn ist es gemeinsam mit allen Beteiligten schliesslich gelungen, den Jumbo-Markt in die historischen Bauwerke zu integrieren und dabei die Shedhalle zu erhalten.
Für partielle Rekonstruktionen der Nord- und Ostfassade wurden gerillte Kalkstein-Fassadensteine vom benachbarten Abbruchgebäude, einer ehemaligen Schmiede, wiederverwendet. Mit ihrer Einfachverglasung entsprachen die historischen Metallfenster an den Fassaden nicht mehr den aktuellen Dämmwerten. Deshalb wurden die Metallfenster entweder rekonstruiert oder mittels Trockeneisstrahlung saniert und mit einer Zweifachverglasung aufgerüstet. Die Sheddächer haben neu eine Dreifachverglasung erhalten: So versorgen sie den Jumbo-Markt mit konstantem Tageslicht und verringern gleichzeitig den Energiebedarf.
Informationen
Bauherrschaft
Jumbo-Markt AG, Dietlikon
Leistungsumfang HRS
Projekt-/ Bauleitungsmandat
Architektur
Pfister Schiess Tropeano & Partner Architekten AG, Zürich, und RHG Architektur AG, Solothurn
Grundstücksfläche
16'000 m2
Gesamtkosten
CHF 21 Mio.
Bauzeit
Juli 2015 – August 2016