Europaallee Baufeld G

Ein neuer Stadtteil für Zürich

Die Europaallee erstreckt sich südwestlich des Zürcher Hauptbahnhofs entlang des Gleisfelds. Bis zu Beginn dieses Jahrhunderts gehörte es zum Bahnhofsareal und diente unter anderem als Umschlagplatz für die Post. Während rund 30 Jahren wurden Projekte für eine neue Bebauung neben und auch über den Gleisen entwickelt. 2004 reichte die Grundeigentümerin SBB einen Gestaltungsplan ein, der 2006 durch das Stimmvolk der Stadt Zürich gutgeheissen und anschliessend realisiert wurde.

Das zu planende Gebäude musste sich dem übergeordneten Ziel der Bauherrschaft für den gesamten Stadtteil unterordnen: das Schaffen eines Stadtraums von hoher sozialer, städtebaulicher und architektonischer, ökonomischer und ökologischer Qualität, Identität und Funktionalität. Das überhohe Erdgeschoss steht auf einer zweistöckigen Tiefgarage und enthält Ladenlokale sowie Gastronomiebetriebe. Zwei fünfeckige Türme schliessen sich nahtlos an den Sockelbau an. Der 17-stöckige Gullturm bietet 46 Eigentumswohnungen in diversen Grössen. Ein Wahrzeichen des Baufelds G sind die schrägen Dächer der Türme. Aus der Ferne erscheinen sie wie traditionelle Walmdächer.

Für besondere Leistung ausgezeichnet

HRS hat das Projekt als Totalunternehmerin betreut und fristgerecht übergeben. Sie ist dafür mit dem SBB-Lieferanten-Award 2015 für herausragende Leistungen geehrt worden. Mittels aufwendiger Beton-Skelett-Bauweise wurde das Gebäude errichtet, einige Brüstungen sind vorgespannt. Schlanke, hochbewehrte Stützen kamen zum Einsatz, die Türme wurden als gerüstlose Rohbauten hochgezogen. Eine technisch und ästhetisch präzise Arbeit erforderten die hochinstallierte Decken und die Herstellung von beweglichen Deckenanschlüsse bei allen Wänden. Ungewöhnlich und anspruchsvoll war auch die Dachbegrünung auf dem Sockelbau, die wie ein abstraktes Kunstwerk wirkt. Der Gebäudekomplex ist zertifiziert nach Minergie ECO. Der Bedarf an Heizwärme und Warmwasser wird zu 100 Prozent durch Fernwärme gedeckt. Die Dachflächen beider Türme sind auf der Südseite mit Photovoltaikanlagen ausgestattet.